Auf den Schwesterinseln Lewis und Harris legt man auch Wollfäden zusammen, und zwar im großen Maßstab.
Die Wolle der auf Nacktschaf runtergeschorenen Tiere wird in die Fabrik gebracht, dort gewaschen, gefärbt, zerrupft und gesponnen. Die aufgewickelten Spulen der Spannfäden bingt man dann zu den Webern, mit einem handgeschriebenen Zettel für das Muster. Die Webstühle stehen im Wohnzimmer und werden noch mechanisch mit Fußpedal betrieben. Die fertigen Stoffe bringt man zum Bündel geschnürt zurück zur Fabrik und dort macht man sie stadtfein.
Sie werden durchleuchtet, geflickt, gewaschen, getrocknet und gebügelt. Jetzt dürfen sie sich Tweed of Harris nennen.
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Hier auf den Hebriden ist man mit wenig zufrieden, sagt der allein reisende Engländer im Hotel. Und so scheint es auch.
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Ein kleines Schild führt zu einer Weberin, die auch noch einen kleinen Laden hat für Stoff und Mützen.
Ich möchte den grünen Stoff, bitte aber doppelt breit.
Den hab ich nicht hier. Aber gehen Sie doch zu meiner Tochter am Hafen. die hat Auswahl.
Das hat sie. Alles, was das Herz begehrt. Ganze Königsfamilien kann man hier für die Jagd ausstatten. Aber auch moderne Farben, grün, pink, leuchten aus den Regalen der Lagerhalle.
Die Enkelin hat etwas Zeit. Ja, diesen Winter sei Tweed richtig in, auch in schrillen Farben. Sie bekämen genaue Farbvorgaben aus Paris. Ja, auch aus Mailand und New York. Und nach diesen Vorlagen entwickelten sie dann die Muster für die Weber.
Und pötzlich erscheint das Wort WorldWideWeb in neuem Licht.





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